Untertitel: Die seltsame Welt der Drogen und ihrer Nutzer.
Da hab ich mal wieder den Fehler gemacht und ein Buch auf eine Empfehlung hin gekauft. In der de:bug wurde es als erster ernstzunehmender Drogenratgeber seit den 80er Jahren angekündigt, dann wusste ich, Ingo Niermann hat schonmal ein tolles Buch geschrieben, „Minusvisionen“, über Unternehmer ohne Kapital nach der Internetsause. In der Buchhandlung lag das Neue dann eingeschweißt auf einem Tisch in der Nähe der Kasse und da hab ich´s halt schnell mitgenommen. Ich war neugierig und froh, mal wieder etwas lernen zu können.
In der Praxis taugt das Buch allerdings bloss als Klolektüre – falls man ausnahmslos Gäste hat, die das Interesse an drogistischen Appetithappen nicht zu gegebener Zeit beim Chef gegen einen zu verwenden versuchen. Obwohl, vielleicht wird man hinterher zu den richtig guten Parties eingeladen. Wie auch immer, kleine handliche Wissensschnipsel wechseln sich hier ab mit Anekdoten über berühmte Drogennutzer. Alles jeweils in 5 Minuten Terrine Portiönchen und teilweise bloss auf BILD Zeitungs Niveau. Schade.
Einzig brauchbar wird´s zum Schluß beim „toxikologischen Manifest“: Hier konstatieren die Autoren, Drogen sind normal und in der Mitte der Gesellschaft angekommen, ihr Verboten Sein kann sie nie vertreiben und ist angesichts legaler irreversibler Maßnahmen am Körper wie der Schönheitschirurgie höchst verwunderlich. So ein bißchen Einordnung und Stellungnahme kann nicht schaden. Mehr davon wäre wünschenswert.