Das Webradio MACBA macht eine Reihe von padcasts zur Kassettenszene. Kuratiert von Felix Kubin, der 2. Teil u.a. mit einem Interview mit Alfred Hilsberg. Es gibt ja schon diverse blogs zu dem Thema, z. B. tape attack.
Ich habe die Zeit gerade noch so mitbekommen. Mit 14, 15 habe ich Kassetten mit seltsamer Musik oder Punkrock über mailorder-Kataloge bestellt. Das waren fotokopierte Werke und beim bestellen legte ich das Bargeld in einen Briefumschlag. Was mich heute an dieser Musik fasziniert, ist neben dem Umstand, dass sie sich wie Heimat anhört, ihre Frische, Frechheit und Destruktivität.
Heute will alles perfekt klingen, jedes Genre ist durchgestylt und differenziert bis in die Haarspalten. Die Kassettenmusik ist experimentell und wütend, da wird rausgehauen und rausgelassen, roh und verzerrt. Ruhm und Erfolg waren uncool, das Gegenteil von erstrebenswert. Ich will das hier nicht romantisieren, ich finde es nur grad erholsam und entspannend zu hören, im Gegensatz zu all dem, was perfekt sein und gefallen will.