link: „netlabel-update 2009“
Daß netlabel nach Möglichkeiten suchen, Geld für sich und ihre Künstler zu verdienen, ist völlig legitim. Von meiner Seite ein Hinweis und ein Aufräumen: creative commons Lizenzen sind auch zum Geld verdienen da. Es ist ein ärgerliches Vorurteil, daß cc nur etwas für Musiker sei, die ihre Musik umsonst veröffentlichen wollen. Das ist völliger Quatsch. Musik mit cc Lizenz lässt sich genausogut verkaufen wie jede andere Musik, das einzige Problem ist, das die GEMA sich weigert, cc Lizenzen abzurechnen.
Ein Beispiel: wir haben mit haseland 2 Veröffentlichungen unter cc Lizenz gemacht: als Vinyl eps und digitaler Bezahldownload. Ganz normales Geschäft, nur mit den Vorteilen der cc Lizenz, nämlich das die private Verbreitung und Bearbeitung erlaubt ist. Die Einschränkung: Die online-stores rechnen direkt mit der GEMA ab und haben auch für die Verkäufe unserer Dateien Geld an die GEMA abgeführt. Dieses Geld wird von der GEMA nicht an unsere Musiker weitergeleitet. Für mich ist nur der kleine Teil des Skandals, daß die GEMA ohne Berechtigung Geld einnimmt, eigentlich geht es darum, daß die Verwertungsgesellschaften die cc Lizenzen in ihren Abrechnungspool übernehmen müssten und voila, selbst wer umsonst auf thinner veröffentlicht, kann Geld verdienen, wenn er im Radio gespielt wird und sollte dann auch verdienen, wenn seine Musik im Club gespielt wird.
Warum die GEMA das nicht möchte, wer in der GEMA das nicht will und Angst hat, in Zukunft weniger zu verdienen, das wäre mal eine Recherche wert.
Das die Verteilung der Diskothekeneinnahmen durch die GEMA ungerecht ist, ist ein weiteres Thema, dessen man sich mal annehmen könnte. Die GEMA misst nach meinem Kenntnisstand (letztes update 2006) in einer Handvoll Beispieldiskotheken was für Lieder dort gespielt werden, als Grundlage dient eine Datenbank ausschließlich mit tracks, die auf CD veröffentlicht wurden. Damit fallen alle Vinyltracks per se untendurch. Ob Digitaltracks mittlerweile berücksichtigt werden, weiß ich nicht…
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